Die Siedlung
ca. 1200 Bewohner in der Siedlung | ca. 450 Anwohner in der Nachbarschaft | 5 Kirchen und |
Eckdaten & Wissenswertes
- Die Siedlung Ludwigsfeld wurde 1952 gebaut und umfasst über 660 Wohnungen sowie einige Nebengebäude. Rund drei Viertel aller Wohnungen sind 1- oder 2- Zimmer-Wohnungen mit weniger als 50 m² Fläche.
- Seit dem Jahr 2007 wurden die Siedlung und der Wohnungsbestand umfangreich instand gesetzt. So wurden alle Häuser mit Wärmedämmung und Zentralheizungen versehen. In diesem Zuge bekamen viele Wohnungen einen neuen Balkon bzw. einen Gartenzugang.
- Im Fokus stehen primär Maßnahmen, welche die Wohnqualität verbessern oder dem Erhalt der Substanz dienen.
- Mittlerweile sind rund 50% aller Wohnungen vollständig modernisiert.
- Mit dem Bau von über 100 neuen Parkplätzen konnte der akute Stellplatz-Mangel etwas gelindert werden. Das wilde Parken ist dadurch deutlich zurückgegangen.
Geschichte
Die Ursprünge des Areals Ludwigsfeld reichen sehr lange zurück. Schon zu Zeiten der Römer führte eine Straße nach Augsburg durch das Gebiet der heutigen Siedlung.
Die eigentliche Besiedlung begann ab 1800, als der bayerische Kurfürst Maximilian die Kultivierung der Dachauer Moorgründe veranlasste. Eine der neu gegründeten damaligen Siedlungen wurde nach dem späteren König Ludwig I. benannt.
Bis 1938 war Ludwigsfeld eine eigenständige Gemeinde, die dann in die Stadt München eingemeindet wurde. In den Jahren des Zweiten Weltkriegs entstanden rund um das Allacher Werk für Flugmotoren an der Dachauer Straße verschiedene Lager für freiwillige Hilfskräfte, Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene. Auf dem Gebiet der heutigen Siedlung Ludwigsfeld befand sich zwischen 1943 und Kriegsende 1945 das KZ-Außenlager München-Allach.
1952/53 hat die Bundesrepublik Deutschland wegen der großen Wohnungsnot die Siedlung Ludwigsfeld mit 690 Wohneinheiten errichtet. Dadurch konnten nach dem 2. Weltkrieg über 2.900 Menschen hier ein neues Zuhause finden.
Seit der Jahrtausendwende errichteten private Bauträger entlang der Smaragd- und der Diamantstraße sowie später auch an der Kristallstraße weitere Wohnungen und Reihenhäuser.
Im Jahr 2007 wurde die Siedlung Ludwigsfeld von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben verkauft. Danach fand eine umfassende Sanierung der Gebäude und Wohnungen statt, die bis heute andauert. Seit 2017 sind die Wohnungen der Siedlung im Eigentum der Wohnungsgesellschaft Ludwigsfeld, die diese als langfristiger Bestandshalter nachhaltig bewirtschaftet.
Wegen des gestiegenen Wohnraumbedarfs pro Kopf leben heute mit ca. 1.200 Personen deutlich weniger Menschen in der Siedlung als zu Beginn, als dies noch ca. 2.900 waren. Aufgrund vieler Weg- und Zuzüge in den letzten Jahrzehnten hat sich auch die Bevölkerungszusammensetzung im Laufe der Zeit stark verändert.
Luftaufnahme der Siedlung Ludwigsfeld von 1957
Gedenkstätte
An der Granatstraße liegt die letzte erhaltene und denkmalgeschützte Baracke aus der Zeit des Außenlagers Allach des ehemaligen KZ Dachau. An der Westseite der Baracke befindet sich derzeit nur eine Gedenktafel zur Erinnerung an das Leid, das die Häftlinge im Lager erfahren mussten. Ein Konzept für einen würdigen Gedenkort mit einer angemessenen Informationsvermittlung befindet sich zwischen den Gremien und den zuständigen Referaten in Diskussion.
Derzeit ist die Baracke an die Stadt München verpachtet und wird vom TSV Ludwigsfeld als Umkleide und Vereinsheim genutzt.